Donnerstag, 24. März 2011

Stèphane Hessel - Empört Euch!

Habe gerade das Manifest von Stèphane Hessel: Empört Euch! gelesen. Mein Freund, der Buchhändler hatte es kommentiert und ich kann ihm letztlich recht geben. Seine Stärke liegt im griffigen Titel. Analytisch ist da nichts neu. Interessant ist es den Text als empörten Rückblick  hinsichtlich der Ziele dieses überaus engagierten Weltbürgers zu lesen.

Je ne suis pas d'accord mit Hessels in dem Absatz über Israel, speziell seiner Darstellung der Hamas und dem unterschwelligen Terrorismusverständnis, welches er im folgenden Absatz freilich relativiert, indem er den Weg der Gewaltlosigkeit einfordert. Zwar bezweifelt er den Nutzen der Raketen auf  Sderot, lässt sich aber zu der (in dieser Sache) etwas zu Verständnisvollen Aussage hinreißen:
"Es ist der Sache der Hamas abträglich, aber angesichts der Verzweiflung der Menschen im Gaza-Streifen leider verständlich. In der Verzweiflung ist Gewalt ein bedauerlicher Kurzschluss zur Beendigung einer für die Betroffenen unerträglichen Situation." 
So what? Das gilt für die Israelis auch. Keine gute Überleitung zu (später im Text):
"Wir müssen begreifen, dass Gewalt von Hoffnung nichts wissen will. Die Hoffnung ist ihr vorzuziehen - die Hoffnung auf Gewaltlosigkeit."
Am Ende bleibt dann doch, nachdem man das Büchlein beiseite gelegt hat, die Bewunderung die man dem 93-Jährigen für sein nicht abbrechendes Engagement für eine bürgerliche Partizipation entgegenbringt.
"Den "Ohne mich"-Typen ist eines der absolut konstitutiven Merkmale des Menschen abhanden gekommen: die Fähigkeit zur Empörung und damit zum Engagement."

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