Mittwoch, 4. Mai 2011

Osama ist Tod

Ich bekenne (angesichts der Debatte um unpassende oder angemessene Kommentare), dass ich im Moment als ich die Nachricht von bin Ladens Tod, sportlich den gebeugten Arm und die Hand fest zur Faust geschlossen drei Mal hin und her fahren ließ und so etwas wie "Ja - die - Sau!" taktgleich zur Bewegung des Armes ausgestoßen habe. Ich beichte, dass mein Sohn anwesend war. Ich habe also (in der häuslichen Öffentlichkeit) die Beherrschung verloren. Das ist auch ein Aspekt der Geschichte, dass dieses Ereignis von 9/11 meine Generation wohl derart prägt, dass wir in der Lage sind die Fassung zu verlieren.

Heute versuche ich zu verstehen, welche Optionen es zu dem Einsatz gegeben hätte. Eine Festsetzung wäre vielleicht eine Möglichkeit gewesen (wenn der Einsatz das auch zugelassen hätte). Es ist zu hoffen, dass Material in bin Ladens Residenz sicher gestellt werden konnte, das jetzt schnelle Zugriffe auf weitere Verrückte ermöglicht. Ich kann nicht umhin das ganze als Polizeiaktion zu verstehen und zudem eine Notwendige.


Obwohl ich im Ganzen der Aktion und ihren Ausgangs im ersten Affekt und in der Nachschau positiv gegenüber stehe, empfand ich die Szenen aus Amerika, mit Fahnen schwenkenden Menschen und skandierenden Mengen befremdlich. Diese Bilder verbinde ich mit Sportevents. Aber vielleicht ist das auch nur der kollektive Ausdruck dessen, was mir an dem Morgen unter die Haut gegangen ist als ganz spontan auf die Nachricht reagierte?

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